31.11.-03.12.22
Ihr lieben. Vieles haben wir erlebt und uns auch Zeit gelassen, die Dinge wirken zu lassen. Valencia sollte nicht so hektisch wie Barcelona sein. Allerdings nehmen sich beide nichts in Sachen Verkehrsstress. Kreisverkehre mit 4 Spuren sind für uns Gäste kein leichtes gewesen. Wir hatten uns für Barcelona einen Campingplatz auserkoren, den wir hier nicht geplant hatten. Irgendwann standen wir noch zentrumsnah, doch irgendwie in einer Zwischensiedlung mitten in Privatgrundstücken vor einer Kirche, wo wir erstmal niemandem im Weg waren. Ich fragte einen Nachbarn. Er hätte nichts dagegen das wir hier blieben, dennoch könnte er nicht sagen, ob die Polizei uns hier wegschicken würde. Thomas hat dann einen Tangofreund, der bereits länger im Womo unterwegs ist und schon hier war gefragt. Er gab uns noch schnell den Tipp, den wir gleich darauf in der Dämmerung annahmen. Wir verbrachten 2 Nächte etwas nördlich am Strand von Valencia mit einigen anderen Womo-Reisenden. Alles nicht so einfach. Auf diesem Platz schützt man sich gegenseitig gegen Einbruch. Irgendwo zu stehen, ist nicht sicher genug. Hier hatten wir die Ruhe für Stadterkundungen und Milongas. Valencia hat einen ruhigeren Charme, schöne Gebäude im Kern und ist Stadt der Wissenschaft & Künste. Mit etwas mehr als 800.000 EW ist sie die drittgrößte Stadt Spaniens nach Madrid und Barcelona. Der heilige Gral (Kelch) soll sich in Valencia seit 1437 befinden. Ich gebe zu, dass wir diese Besonderheit nicht geschafft haben anzusehen, wobei ich persöhnlich die Anwesenheit desselben in England vermute. Valencia hat zudem viele schöne andere Seiten, die alte "Central Mercat", eine komplett restaurierte alte und große Markthalle, direkt neben der "Seidenbörse", die wir wie erwähnt besuchen wollten und es auch taten. Wundervoll. Die Straßen sind rechts und links meist von Orangenbäumen gesäumt, umso näher man dem Stadtinnern kommt. Viele kunstvolle Fliesen an den Hausfronten bieten die alten Bauten der Spanier. Auch hier gibt es ein bekanntes Viertel: "El Cabanyal" - das alte Fischerviertel. Allerdings suchten wir irgendwann wieder die Ruhe des Parkplatzes. Die Stadt und ihr Verkehr sind furchtbar laut. Zwischen den Milongas duschen? Ich fragte heute, am 03.12. in einem nahen Sportzentrum ob das möglich sei. Der Strand von Valencia war für mich Nakedei zu Öffentlich. Und die tollen Mädels am Eingang zum Sport, ließen mich für kleine Unkosten hinein und einen "Shower" nehmen. Jetzt stehen wir etwas Abseits der Stadt, 8 km vom Zenrtum um eine weitere Milonga kennenzulernen. Hier ist es so ruhig das wir wieder vor der Milonga parken können und direkt zum tanzen einkehren können. Wenn wir dann müde werden, ist das kein Problem: Alfons wartet vor der Tür auf uns.
04./05.12.22
Zu einer Platte von Herrman van Veens Weihnachtsmusik "Christmas Carols" gebe ich kurz Feedback zu unserer aktuellen Lage. Wir haben noch eine Nacht in Valencia in der Nähe des A.C. Peraballar verbracht. Thomas ging es etwas durch den Bauch, daher ließen wir es diesmal mit dem tanzen. Heute war unsere erste Dringlichkeit wieder frisches Trinkwasser zu bekommen. Weiter gen Süden, bekamen wir es an einem etwas größerem Familiencampingplatz "Camping la Devesa". Kurz darauf kontaktierten wir unseren Freund vom Tango: "Klaus". Er war mittlerweile (schneller unterwegs als wir) schon ganz in der Nähe und wir trafen uns gerade in Cullera.
Nach Kaffee und Kuchenpause beraten sich draussen gerade Thomas und Gilbert. Letzterer ist Mitreisender von Klaus, der im eigenen Van unterwegs ist. Heute Abend werden wir die beiden Herren zum Essen in Cullera begleiten. Es soll hier weniger touristisch und authentisch sein. Das richtige für einen bewölkten Tag mit Nieselregen. Letzte Nacht habe ich zum ersten Mal richtig ruhig geschlafen. Mit der inneren, tiefen Entspanntheit die ich mir für das Reisen gewünscht habe.
Was ich euch noch über Valencia erzählen wollte: Die Stadt plagte lange eine Flut des Flusses Turia. 1957 war es dann so schlimm, dass man beschloss den Fluss umzuleiten. Was im ehemaligen Flussbett dann schönes entstand, erfreut das Herz, das Auge und lässt nicht mehr erahnen, was die Valencianer früher durchleben mussten. Hier treffen wir einen wunderschönen, 9km langen Streifen Garten mit Kinderspielplätzen, Sportstätten, Botanik und ein Musikpavillon der sich durch die Innenstadt schlängelt. An den wichtigen Knotenpunkten der Sehenswürdigkeiten sind 18 imposante Brücken, die früher den Fluss überquerten.
Wir fahren jetzt mit den Rädern ein wenig Cullera erkunden. Auf ganz bald ihr Lieben.
06.-09.12.22
Auf dem Düdodach knistert es und es windet. Fast erinnert es mich ein wenig an zu Hause. Ich weiß das Schnee gelegen hat und es weit kälter ist als bei uns. Ich hoffe, ihr habt es trotzdem gut und trinkt einen Glühwein mit für uns. Heute nieselt es und der Himmel wusste lange nicht welche Laune er uns präsentieren wollte. Lange habe ich nicht geschrieben. Doch waren die letzten Tage auch schön, intensiv, einsam, gesellig, sonnig und laut in Kopf und Herz. Es gab einen schönen Abend in Cullera und danach zwei Übernachtungen in der wundervollen "Platja Mascarat". Am ersten Abend wurde ich in "Doppelkopf" eingewiesen, am zweiten Abend ging es dann mit Klaus, Gilbert, Thomas und mir beim Spiel um Geld. Ganze 1,30 € habe ich verloren ;)
Auch haben wir bemerkt, dass andere Wohnmobilisten die wie wir "freistehen", daher eigentlich ähnlichen Antrieb wie wir haben, sich doch lieber zurückziehen. Ein paar Ausnahmen gibt es natürlich. Und eine besondere Freude waren zu Nikolausi 2 Schoko-Regenschirme die am Düdo hingen. Wir wissen immer noch nicht, wer sie uns dorthin getan hat. Vermutungen gibt es allerdings und gedanklich verfolgt uns nun eine Hexe namens "Elvira" die sich meine Frau Mama nennt und die an Nikolaus sehr an uns gedacht hat.
Desweitern haben wir in Sachen Vertrauen und Verständnis wieder viel über uns erfahren.
In der Nähe der Platja befindet sich eine strahlend russische Schönheit Namens: Iglesia de San Miguel Arcángel. Ihr seht sie auf dem Foto. Weitere Erfahrung: Hafenpersonal angesprochen (Sonnenbrille + Yachtmäßig gekleidet) ob wir die vorhandenen Duschen nutzen können - Antwort: nur für Ihre Klienten. Nach 2 Nächten sind wir dann weitergereist und haben uns für Weihnachten mit den anderen der Doppelkopfrunde verabredet.
Mittlerweile haben wir uns auch bei Mindmyhouse angemeldet. Vielleicht klappt es und wir bekommen im neuen Jahr die Möglichkeit ein Haus/Tiere zu hüten. 2 Angebote in Portugal gefallen uns.
Jetzt sind wir unterwegs zu einem neuen Bekannten. Es ist jemand der einen Handwerker sucht. Wir treffen uns wenn alles klappt bald in der Nähe von Cuevas del Almanzora. Es gab bereits ein schönes Telefonat.
10.-12.12.22
Unsere neue Bekanntschaft blieb dann eine kurze. Wir danken aber dafür jemanden kennengelernt zu haben der sich in das Land verliebt hat und versucht hier länger zu bleiben. Unsere Vorstellungen waren nicht diesselben. Gute Gelingen, weiterhin für uns und für ihn. Trotzdem haben wir zwei schöne Nächte um Mojacar gestanden. Beide Stellen waren mit Duschen und waren relativ ruhig. Wäsche konnte wieder erfrischt werden und wir auch. Einmal haben wir uns festgefahren, da wir den Strand zu befahrbar gehalten haben. Ein Glück und ohne fremde Hilfe, haben wir den Dicken wieder raus bekommen. Am zweiten Abend haben wir eine weniger schöne Erfahrung gemacht. Direkt neben uns musste jemand mit seinem Auto halten. Er hat gefühlt eine Stunde lautstark telefoniert und dabei wohl noch in aller Eile seine Pizzen verdrückt. Am Morgen danach, hat er uns extra den Müll vor die Tür gelegt: Plastikflaschen und Pizzakartons inkl. Resten. So wie er, haben wir den Eindruck - machen es hier die meisten. Rechts und links vom Fahrbahnrand, wird bedenkenlos immer wieder Müll aus dem Fenster geworfen. Ich versuche mir vorzustellen, wenn wir Menschen mehr zu Fuß unterwegs wären, würden wir dieses Problem vielleicht auch wahrnehmen. Mojacar ist eines der 10 schönsten Dörfer Spaniens. Eines der weißen Dörfer und es war wirklich absolut sehenswert. Thomas fiel auf, dass hier am Tage die Fenster und manchmal auch die Türen der Menschen offen standen. Ja, wir erleben es meist umgedreht. Desweiteren hat mein Inneres heute furchtbar gelitten, weil wir ein ganzes Stück durch die Gewächshäuser von Almeria gefahren sind. Das soll aber ein anderes Mal behandelt werden. Für heute muss ich diese Tatsache sacken lassen.
Da sich viele wünschen, die Bilder größer anzusehen: das folgende Bild könnt ihr hiermit zum testen nutzen, denn ich habe etwas beim Einfügen geändert. Einfach auf das Bild gehen, rechter Mausklick - Bild in neuem Fenster öffnen und im neuen Fenster in Groß angucken ;)
13.- 14.12.22
Bald schon ist Weihnachten und auch wir haben bereits ein paar Kleinigkeiten gekauft. Aktuell ist unser Konsum aber mehr auf Käse, Käse, ach ja und auf Käse beschränkt. Nein - natürlich nicht nur. Es gibt Schokolade, Wein, Radler, Desserts und Kekse. Keine gute Mischung stellte ich mitunter fest. Auch das die Spanier viel Fleisch verzehren und wirklich überall Schinken im kleinen oder als ganzes Stück verkauft werden, macht es manchmal nicht leichter ;) im wörtlichen Sinn. Also war ich heute Morgen joggen. Zwar im Regen, aber es gibt weitaus Schlimmeres. Mein Körper hat Danke gesagt. Konsum ist das Stichwort. Auf dem Weg nach Almeria sind wir durch die Gewächshäuser gefahren. Kilometerlang, das Video seht ihr oben, es ging noch viel viel länger und um uns herum sahen wir kein Ende! Was kaufen wir, wieviel kaufen wir, weshalb kaufen wir? Was fehlt uns eher im Inneren als tatsächlich im Aussen? Hier, schaue ich nun bewusst woher das Gemüse kommt oder wir versuchen einen Markt zu erwischen wo wir beim Bauern kaufen können. Festgefahren haben wir uns nun auch zum ersten Mal. Aber wir haben es wieder hingekriegt - sogar ohne fremde Hilfe.
Ein Gedicht, zu Almeria, ein Versuch
Bin ich verreist oder verrutscht - an diesen Ort
bin ich wegstorben für den einen, ausgefallen für den andern
seh ich die Hügel oder die Formen, das Alles ist in uns und wir sind in Ihnen
Die Gerippe der Gewächshäuser, die Ebene der Gemüsezuchthäuser, die Plastikwut
der dürre Olivenbaum hat sich am Rand einer Plane seinen Platz erkämpft
Die Monstereinkaufsmärkte, die massigen E-Autos
Der Müll ist aus dem Fenster geworfen, die Eisbergsalate vom Laster gefallen
Die Trockenheit, die Wasserleitungen, die Fliegen, Marienkäfer aus fernost -
unsere Frontscheibe - ohne Insekten - Spatzen und Tauben die sich ums Billigbrot streiten
Jemand hat es gewollt und jemand hat bedient
Jemand hat sich aufgegeben und der andere verurteilt - oder war es umgedreht?
Was ich hier suche oder finde oder ahne:
meinen Fußabdruck.
15.-16.12.22
Ihr lieben, ich möchte euch in der Weihnachtszeit nicht nur mit Müllbildern in Trauer bringen. Ich muss aber vorwarnen, dass noch welche folgen werden. Aber vielleicht ist es auch genau der richtige Ort zu einer Zeit in der wir "besinnlich" werden und uns irgendwann neue gute Vorsätze versprechen. Wir sind noch immer in Almeria. Vor 2 Tagen haben wir einen Ausflug mit dem Düdo in die Stadt gemacht. Beim Frühstück sahen wir bereits eine junge Frau die draussen mir ihren Hunden unterwegs war und ganze Müllsäcke bereits zusammen gesammelt hatte. Sie machte dies beherzt und kroch noch in die Büsche um allen Unrat zu erwischen. Das ging eine ganze Weile und man sah auch wie es in ihr arbeitete. Ich wurde mit der Zeit immer trauriger, weil in der Welt, weil wir wirklich - in einem eutopäischen Land, nicht nach Müll suchen müssen. Uns bieten sich die Bilder die folgen, täglich. ABER! Diese Frau ist das wunderschöne Bild Mensch, an das ich glaube. Sie hat mich aufgefordert, es ihr gleich zutun. Wenn es bisher nur eine Bierdose vom Strand war, so ist es nun - alles was ich tragen kann! Als wir also dann losfuhren, sprang ich nochmal aus der Tür - was konnten wir geben? Da wir Liebe in der Natur finden und ich diese gern sammle, hatte ich ein Stück Palmrinde in der ein Ausschnitt in Herzform fehlte. Ich übergab es ihr und sagte Danke und sie umarmte mich sofort - innig und mit Küsschen auf die Wange. Ich sagte noch: "You was so nice!" Weil ich es nicht besser konnte. Sie hatte Tränen in den Augen, ich später im Bus -
Ich wünsche euch mit dieser Begebenheit, dass ihr euch von den guten Seiten der Menschen berühren lasst und das ihr wohlbehalten und auch (be-)sinnlich durch die Tage des Winters kommt.
17.12.22
Wie gesagt, wir suchen nicht danach. Das ist zum Beispiel das trockene Flussbett des Flusses "Andarax", kurz vor der Mündung im Meer. Das ist nicht nur Hausmüll, dass ist Gewerbemüll, Reifen, Metall, Bauschrott. Man sagt, man rede überall von Umweltschutz, aber in den Köpfen sei er noch nicht angekommen. Ein Pfandsystem, gibt es nicht, 2022 wurden auf 455 kg Siedlungsmüll nur 18,9 kg recycelt. Der traurigste und wütenste Witz ist, dass wirklich überall Mülltonnen stehen, sogar auf dem einen Foto neben dem Müllberg. Wir sind nicht in Südamerika oder Indien. Viele Camper die herkommen räumen die Plätze an denen sie bleiben auf, wir unterhalten uns darüber. Sinn würde es ja einfach machen, wenn der Müll nicht mutmaßlich entsorgt, sondern dort landet wo er hingehört.
Neben diesen Barrikaden im Kopf - hat Almeria ein paar Dinge die sehr schön sind und die wir besucht haben. Da wäre die zweitgrößte maurische Festung Andalusiens, die "Alcazaba" (Teile aus dem 10 Jhd.!), einige kleine Gärten in Strandnähe, ein nostalgisches Bahnhofsgebäude, den Hafen und Spuren der Altstadt. Der Küstenabschnitt ist zum Baden geeignet, jedoch etwas grob. Und es gibt für die Sonnenanbeter eine endlos lange Promenade. Wir wünschen euch einen schönen 4. Advent!
18.-22.12.22
Da jetzt gewiss ganz andere Dinge im Vordergrund stehen als Blog zu lesen, bin ich ohne schlechtes Gewissen für meine 4 Tage Schreib- Abstinenz. Mir war es zum Beispiel wichtig, meine Qigong- Übung "Stehe wie ein Baum" bis zum 21.12. konsequent zu vollenden. Immer länger stehen je näher wir der Wintersonnenwende rückten. 21 Minuten dann gestern. Meine Tai-Chi Familie trage ich immer im Herzen und so wird es auch bleiben, auch wenn mehr als 2300 km zwischen uns liegen. Da stehe ich in der Natur, will die Natur, brauche die Natur und möchte mich mit ihr verbinden..und um die Ecke Müll. Am Tag darauf los um den Platz zu säubern. Aber ich schaffe nicht alles aufzuräumen. Trotzdem hat der Kopf sich dadurch geordnet aber sich wiederum gefragt, warum? Warum machen das nicht alle hier? Trotzdem ein Lächeln an der Kasse wenn ich keine Tüte will. Wir sind im ständigen Widerspruch mit uns und unserer Umwelt. Da ich euch nichts Wildes vom Reisen erzählen kann, sollte heute etwas vom inneren Reisen kommen. Mittlerweile hat sich um unseren Stellplatz eine richtige Gruppe angesammelt. Klaus und Gilbert sind dabei und so steuern wir hier in Almeria auf Weihnachten zu. Am 21.12. passierte nun spontan (nicht spontan/sich fügend) noch etwas sehr Schönes: Klaus entzündete am Wintersonnenwendabend ein kleines Feuer und alle die wollten kamen dazu. 8 Personen waren wir dann. Ein Zeichen das Magie auch unter Palmen funktioniert! Heute kam doch noch ein kleiner Ausflug zum Thermalbad Sierra Alhamilla in Pechina hinzu. Es sind heiße Quellen die man in einem recht einfachen, doch schönen Hotel als Kur- und Badeanwendung nördlich von Almeria nutzen kann. Das Wasser kommt bei 58 Grad aus dem Erdboden und hat einen vielfältigen Mineralgehalt. Bäder sind hier bezahlbar, das Wasser ist klar, geruchs- und geschmackslos und wird zum trinken angeboten, auch wenn das Hotel gerade Weihnachtspause macht.
Später fuhren wir noch ins Mini Hollywood, weiter nach Norden. Eines der Wild-West-Dörfer in der Wüste von Tabernas. Die Gegend ist fasznierend mit blauem Gestein. Gilbert hat uns erzählt, dass die Galgenszene von "Spiel mir das Lied vom Tod" in dieser Gegend gedreht wurde ( Szene: Vater steht auf den Schultern des Sohnes und wenn der Sohn es über Stunden nicht mehr schafft, ihn zu halten wird sein Vater sterben). Ein paar Bienchen gibt es laut meinen Augen auch in der Sierra Alhamilla!
23.-24.12.22
Wann fängt Weihnachten an?
Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,
wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt,
wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,
wenn der Laute bei dem Stummen verweilt
und begfreift, was der Stumme ihm sagen will,
wenn das Leise laut wird und das Laute still,
wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige wichtig und groß,
wenn mitten im Dunkeln ein winziges Licht
Geborgenheit und helles Leben verspricht,
dann, ja dann fängt Weihnachten an. ( Unbekannter Verfasser)
An all unsere Freunde und Lieben: ein wunderbares, frohes und gesundes Fest!
Wir werden am Feuer sitzen, an euch denken und gern ein paar Worte der Tage und Abende
mit euch teilen. Mit Umarmung, Thomas und Franziska
25.& 26.12.22
Heute sind wir nach 13 Tagen aus Almeria abgereist. Wir haben uns angeschaut und uns wurde bewusst das dies ein Jahresurlaub für manchen bedeutet. Aber es war auch Weihnachten, da gehen die Tage schnell mal ins Land. Unser Weg führt uns etwa 70 km via Autobahn und Landstraße weiter an der Küste Richtung Westen. Nach einer ausgiebigen Süßwasserdusche auf einem Campingplatz, kommen wir in einen kleinen Küstenort: "Melicena". Alles ist ruhig, ein paar Angler, feiner Kieselstrand und die Sonne. Im Rücken einer der Wachtürme die sich die Küste entlang zeigen. Nach ankommen und ausrichten vom Düdo mache ich mich auf den Weg nach oben, zum "Torre de Melicena". Ein wundervoller Ausblick und in der Ferne, der Alfons. Ihr könnt auf einem der Bilder im oberen Drittel des Fotos Ausschau nach ihm halten. Als ich wieder zurück komme, laufe ich am Strand an einem Metallherz vorbei. Gefüllt mit roten Plastikschraubverschlüssen ( Thomas Weihnachtsbaumkugeln, sind übrigens aus demselben Material, siehe Foto oben) und anderem Müll der hier wohl den Strand verunreinigte. Eine Aufforderung, ein Beweis für den ziemlich müllfreien Abschnitt Küste vor mir. Es tut gut, wenn die Bilder von weiter oben ein Stück relativiert werden dürfen. Dann kommt mir ein Mann entgegen der meint das er die Frau vor sich kennt. Er legt mir einen weichen kleinen Stein an den Hals. Danke, Thomas!
Das Meer ist heut ruhig wie ein Spiegel, ein paar Boote bewegen sich kaum darauf und der Horizont scheint hin und wieder mit dem Meer zu verschwimmen. Das Wasser ist so klar das ich mich schwer tue, nicht frisch geduscht hinein zu gehen.
Etwas Kollateralwissen am Rande ;)
Wer kennt das "Menu al dia"? Ich hörte das in den 60-ern Spaniens Tourismus und damit Spaniens Kassen gefüllt werden sollten. Man wollte locken und anders sein. Es gab durch Francos Regierung die Anweisung, ein günstiges Menu für die Urlauber zu bieten. Eine Vorspeise, ein Hauptgang, eine Nachspeise und ein Viertel Liter Landwein sollte es bieten. Dies geschah zum Unmut vieler Gastwirte, doch die Urlauber kamen! Seitdem hat diese Tradition vieles erlebt. 2006 geschah dann folgendes: "Man einigte sich, dass die Lohnnehmer ohne steuerlichen Nachteil einen Betrag pro Tag bekommen, der für ein Menu al dia reichte." So sparten sich die Firmen eine teure Kantine. Heute bekommt man ein Menu für etwa 12 € gereicht.-
Thomas übt sich mittlerweile, zu seinem Pech und zum Glück der Fische, beim Angeln.
Ich denke wir werden bald ein Menu bestellen gehen ;).
In diesem Sinne, bleibt glücklich, geduldig und lieb miteinander.
27. & 28.12.22
Gestern, am späten Nachmittag und nach unserem Silvestereinkauf, kamen wir am Hotel Salobrena Suites an. Ein kleiner Platz etwa 90 m vom Hotel entfernt mit Glas- und Pappcontainer, jede Menge Glasscherben und gepflegten Palmen wird unsere Übernachtungsmöglichkeit. Wir gingen dann gleich auf Erkundungstour, haben Aussicht und die letzten Sonnenstrahlen genossen. Durch Hintertüren und Wirtschaftswege waren wir Ratzifatz im Hotel, auf den Hoteltrassen und haben spekuliert wo wir die nächsten Tage Tango tanzen werden. Neben Lesen, Google-Maps durchforsten und lecker Essen zubereiten, blieb am Abend Zeit für eine der vielen Serien, die Thomas für uns zum anschauen vorbereitet hat. Heute, den 28.12. wird Klaus eintreffen und wir sind vorher mit den Rädern zur kleinen Cala Cambrón unweit des Hotels gefahren. Ein Stück Strand aus vielen großen und schroffen Steinen der nicht so leicht zu erreichen ist und dementsprechend auch wenig besucht wird. Wir grüßten 2 Angler an denen wir vorbei kamen und kletterten dann weiter zur nächsten Kiesbucht, wo wir ganz für uns allein waren. Die Steine hier haben die ganze Natur eingeschlossen, das Meer gibt sie frei: Feuer, Lava, Wind, Gestein, Kälte, Wasser..unter der Sonne ein paar Menschen die hier verweilen. Nach den Geräuschen des Meeres nun Tangoklänge, Worte finden, einstimmern für heute Abend, an euch denken. Ein paar Schritte und Stunden später melden wir uns wieder bei euch . Liebe Umarmung.
Wir sind dankbar für die vielen Sonnentage, tanken Vitamin D
und erholen uns hier. Noch ist es ungewohnt, aber trotzdem
wunderbar dieses Licht zu bekommen.
29.-31.12.22
Ihr lieben, irgendwie hat es hier meinen letzten schönen Text einfach weggepustet. Wir durften am 31.12. noch ein bisl auf der Terasse des Hotels Salobrena Suites tanzen und die Augen der Nichttangotänzer zum leuchten bringen. Wir hatten außerdem einen schönen Silvesterabend am Lagerfeuer am ruhigen abgelegenen Strand in Salobrena. Dazu haben wir unseren Hotelparkplatz aufgegeben. Wie es sich ergab feierten wir mit ganz neuen und mittlerweile schon vertrauten Gesichtern. Ein bunt gemischter Haufen mit besonderen Menschen. Ein Pärchen reist seit 13 Jahren in einer alten Sparkassse. Über 8 m lang und vorn wie hinten mit Grün bepflanzt, welches NIE! abgebaut wird. Auch nicht wenn sie losfahren. Schade das ich kein Bild gemacht habe. Anja und ihren Mann, wie auch den Hund der beiden, hätten wir gern noch etwas um uns gewusst. Am Abend eingemummelt und mit Witze erzählen, über Gesetze und Dummheit schimpfen, lachen, raten und Rotwein trinken. So ging ein Jahr vorrüber. Wir wünschen euch ein Jahr voller Klugheit, guter Erfindungen, Umweltbewusstsein, glücklicher Gedanken und Empfindungen, voller Pläne und den Mut an Ihnen hängen zu bleiben. Kommt gut rüber, eure Weltenbummler.